Entstehung des Busverkehrs
1919 nahm die "Servizi
Automobilistici Friulani" ihren Dienst in der Provinz Udine mit 5
umgebauten, ehemaligen Militärlastwagen des Typs Fiat 15 ter auf.
Nach der Umwandlung der
Gesellschaft in die "Società Auto Industriale Friulana" wurden in den
folgenden Jahren einige Fiat 18 BL und Ceirano mit Aufbauten von Dalla Via
angeschafft.
1920 entstanden die "Società Anonima
Italiana Trasporti Automobilistici", später einfach SAITA, und die
"Società Servizi Automobilistici Pubblici". Es folgten die "Giacomo
Giordani" aus Claut, die "Società Cooperativa Spilimberghese", die
"Odorico Comuzzi", die "Società Carnica Autotrasporti", die "Faustino
Crucil" aus Cividale, die "Ornella & C.", die "Attilio Collavini"...
Nach Ende des Zweiten
Weltkrieges wurden die Strecken nach Istrien und in die Gebiete im
Einflussbereich der Provinz Triest, die nun von künstlichen und
unnatürlichen Grenzen zerschnitten waren, in erster Linie von den
Autolinee Triestine (1995 in der SAF aufgegangen) betrieben.
Die Verbindungen der Randgebiete
mit den Stadtzentren wurden in erster Linie von privaten Busgesellschaften
unterhalten. In Triest z.B. gab es:
Die SAP, die La Stradale und die Carsica, sowie den Servizio Comunale
Trenovia.
Durch das Regionalgesetz n°47
aus dem Jahr 1974, welches die vom Gesetz n°151 des Jahres 1981
vorgesehenen Normen schon vorwegnahm, wurden Verkehrsräume mit
einheitlicher Betriebsleitung eingerichtet.
Bisher waren die
staatlichen Konzessionen Einzelkonzessionen, befreit von großen Abgaben
und mit freier Tarifgestaltung. Die Verwirklichung des Prinzips "1
einheitliche Betriebsleitung = 1 Unternehmen" führte nur in der Provinz
Udine dazu, dass sich die Zahl der bei der ANAC eingeschriebenen
Unternehmen von 39 auf 7 reduzierte.
Ein weiterer Schritt wurde 1986
mit dem Regionalgesetz n°41 gemacht, in dem der Betrieb des öffentlichen
Personennahverkehrs den Provinzen übertragen wurde.
Im Rahmen der weiteren
Entwicklung der Regelungen zur Übertragung der einheitlichen
Betriebsleitung und der damit zusammenhängenden Abgaben gingen kleinere
Gesellschaften in größeren auf. Unter diesem Gesichtspunkt ist vor allem
der Verkauf der Autovie Pupin im Jahre 1993 beispielhaft, welche zwischen
der ATAP und der SAITA aufgeteilt wurden.
Um den immer größer werdenden
Schwierigkeiten bei der Betriebsführung Herr zu werden, wurde 1995 die
SAF
(Autoservizi FVG S.p.A.) gegründet. Sie entstand aus dem Zusammenschluss
folgender Unternehmen: Autoservizi Olivo aus Cavazzo Carnico, Autolinee
Ferrari aus Udine, Collavini aus Udine, Autolinee Triestine aus Triest,
Autoservizi Rosina aus Cividale. Es entstand damit die erste große
komplett privatwirtschaftliche Busgesellschaft im Nordosten mit rund 300
Autobussen und 400 Angestellten.
In Folge grundlegender Reformen,
bedingt durch Gesetzesnormen der Europäischen Union, wurden mit dem
innovativen Regionalgesetz n°20 1997 erstmals in Italien Verträge über den
Betrieb des öffentlichen Personennahverkehrs eingeführt.
Die europäische
Ausschreibung, die die Region 1999 machte, legte fest, dass die Zuteilung
der Betriebserlaubnis für den öffentlichen Personennahverkehr (1 pro
Provinz) durch eine Versteigerung verbunden mit einer Bewertung der
Qualität, des Durchschnittsalters des Fuhrparks, der Haltestellen, usw.
entschieden wird.
Im Sommer des folgenden Jahres
optierten die Gesellschaften "la Gradese" aus Grado und "SAITA" aus Udine
dafür, ihre Liniendienste (zusammen mit Personal und Fahrzeugen) vorzeitig
an die SAF abzutreten.
An der Ausschreibung für die
Zuteilung der Betriebserlaubnis, welche anfänglich um ein Jahr verschoben
worden war, nahmen auch zahlreiche nicht-regionale Gesellschaften teil. In
anderen Fällen wurden so genannte ATI (zeitweiliger Zusammenschluss von
Unternehmen) und Aktiengesellschaften mit Beteiligungen von teilweise
ausländischen Unternehmen gegründet.
Die Zuteilung der Betriebserlaubnisse, die
Ende 2000 erfolgte und am 1.
Januar 2001 in Kraft trat, sieht
vor, dass die SAF die Provinz Udine, die ATAP die Provinz Pordenone und
die APT die Provinz Gorizia bedient. Die Provinz Triest dagegen hat in
ihrem Verkehrsraum keine Überlandlinie vorgesehen. Die Hauptstrecken
Triest-Monfalcone-Grado und Triest-Flughafen-Udine, gehören zum
Einflussbereich der Provinz Gorizia.
Diese Rationalisierung des
öffentlichen Personennahverkehrs ermöglichte die Einsparung öffentlicher
Zuschüsse und vereinfachte für den Reisenden den Erwerb der entsprechenden
Fahrkarten. Sie führte allerdings zugleich auch zum Ende einiger
historischer Busgesellschaften. So hörten die AMG aus Gorizia, die Saita
aus Udine und die Giordani aus Pordenone auf, zu existieren. |