Triest:
Eines der größten Netze in Italien
Schon 1935 fuhren die ersten 5
zweiachsigen O-Busse, produziert von Miani & Silvestri, auf der neuen Linie
12, der so genannten "Colli", zwischen Piazza Goldoni, San Vito und Campo
Marzio (heutige Linie 15).
3 Jahre darauf wurde mit der
Ankunft von 5 Alfa Romeo 85 mit Macchi-Karosserie die Straßenbahnlinie 4 in
eine O-Buslinie umgewandelt. Damit begann die Geschichte des O-Busbetriebes
in der Region.
Der Erfolg dieses Transportmittels
führte 1942 zum Kauf von 10 weiteren Fahrzeugen: Alfa Romeo 800 mit
Garavini-Karosserien. Auch auf der Linie 10 wurde der Betrieb der
Straßenbahn
zugunsten des schnelleren und flexibleren O-Busses eingestellt.
Aufgrund des amerikanischen
Bombardements 1944 ruhte der Betrieb auf allen Linien zeitweilig, aber schon
3 Jahre später befand sich das Netz wieder im Wachstum.
Zwischen 1949 und 1956 trafen 56
neue Alfa Romeo 140 Dreiachser, 2 Fiat 672 und 6 Alfa Romeo 900 in der
Hauptstadt der Region ein. Sie ersetzten weitere Straßenbahnlinien und
wurden auch auf der Strecke nach Muggia eingesetzt.
Die Linie 20 (Stazione Centrale -
Muggia) wurde nach modernsten Konstruktionsprinzipen für die Aufhängung der
Versorgungskabel erstellt und wurde zum Vorbild für viele andere Strecken in
Italien und Europa.
In den 60er-Jahren führte das
starke Wachstum des östlichen Stadtrandes, die gestiegenen Personal- und
Wartungskosten und massiver politischer Druck, den Fahrzeugpark zu
"modernisieren", zur schrittweisen Umstellung auf den Betrieb mit
Autobussen.
Zuerst wurde die Linie 21 (Bahnhof
- Borgo San Sergio) nach nur 7 Monaten Betrieb umgestellt (1961); es folgte
die Linie 18 (1963).
1968 besiegelten 40 neue
Autobusse
das Ende der Linien 15 (die erste, die so genannte
"Colli"-Linie), 16 und 17 (zur Universität).
Weitere 60 Autobusse, die zwischen
1969/70 und 1975 in Dienst gestellt wurden, leiteten dann 1972/73 die
endgültige Einstellung des O-Busbetriebes ein, abgesehen von einigen
Verstärkungsfahrten auf der Linie 19 bis zum 12. April 1975.
Zwischen 1971 und 1973
wurden 25 O-Busse nach Salerno verkauft, wo sie noch bis 1980 im Einsatz
waren.
Seitdem hatten veränderte
betriebliche Notwendigkeiten und die unglaubliche Entwicklung des Autobusses
den O-Bus zu einem veralteten und unbequemen Transportmittel werden lassen.
Erst in den letzten Jahren wendet man sich aufgrund eines veränderten
ökologischen Bewusstseins wieder verstärkt Fahrzeugen mit alternativen
Antriebstechniken zu, unter denen der O-Bus vielleicht etwas im Verborgenen
auch wieder seinen Platz finden kann.
Im Hinblick auf
eine kontinuierliche Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs
setzte die ACT (heute Trieste Trasporti) zunächst auf den Stream, einen
O-Bus ohne Oberleitung.
Auf der Basis der
Erkenntnisse, die man aus diesem Projekt gezogen hat, können wichtige und
dauerhafte Entscheidungen für die Zukunft gezogen werden... |