Der erste Zug
Am 27.
Juli 1857 weihte der österreichische
Kaiser Franz-Josef feierlich die Strecke Ljubljana-Triest ein, wodurch Triest
mit der Hauptstadt Wien verbunden wurde.
Auf die Verbindung mit Udine und
Venedig musste man dagegen noch bis ins Jahr 1860 warten. 1879 konkretisierten
sich dann mit dem Bau der Strecke Udine-Pontebba-Tarvisio die Pläne für den
weiteren Ausbau des Schienennetzes.
In den folgenden Jahren trug die
Società Veneta mit dem Bau weiterer Strecken zur Entwicklung des Schienennetzes
bei (siehe
Privat- und Konzessionsbahnen).
Als zu Beginn des 20.
Jahrhunderts die private
Bahngesellschaft "Ferrovie Meridionali Austriache" (Südbahn) mit in den Betrieb
der Linie Triest-Ljubljana-Wien einstieg, musste man eine Alternative für diese
Strecke finden. Es wurde daher 1906 die Transalpina eingeweiht, die sich über
eine kühne Streckenführung entlang des Vipacco- und Isonzo-Tales, vorbei an
Gorizia, Piedicolle und Bohinj, in Jezenice wieder mit dem Staatsbahnnetz
verband.
Der
zweite Bahnhof von Triest
Natürlich konnte auch der Bahnhof von
Triest nicht derselbe bleiben. Der Bahnhof Sant'Andrea (später Campo Marzio),
der bereits der Ausgangspunkt der Verbindung mit dem istrischen Eisenbahnnetz
via Erpelle war, wurde daher verlegt und erweitert. Von diesem Bahnhof zweigte
(von 1902 bis 1935) auch die 760mm-Schmalspurbahn
Triest-Capodistria-Buje-Visinada-Parenzo ab, die besser bekannt ist unter dem
Namen "Parenzana".
Die neuen Grenzen
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges
hatte die Region einige Gebiete rund um Triest verloren und die Beziehungen zu
Titos neuer Republik Jugoslawien wurden immer schwieriger. Die Strecken
Triest-Erpelle und Tarvisio-Fusine-Ratece wurden so zu Stumpfstrecken, auf denen
der Verkehr immer mehr zurückging, bis in den 50er- und 60er-Jahren die
Stilllegung unausweichlich war.
Die neue Mobilität durch Autos und
Busse leitete den Niedergang anderer Strecken ein, auf denen aufgrund des
vollkommenen Desinteresses der Bevölkerung und der lokalen Verwaltungen,
"provisorisch" der Dienst eingestellt wurde (es sei hier die Strecke
Casarsa-Spilimbergo-Pinzano genannt).
Ausbauprojekte für andere Strecken,
wie die Begradigung der Strecke Udine-Triest zwischen Redipuglia und Cormòns,
wurden zugunsten anderer, als wichtiger erachteter Projektes, wie das des
Rangierbahnhofes von Cervignano, aufgegeben.
Heute
Eine neue, beeindruckende Strecke von
großer Bedeutung ist die neue "Pontebbana", die momentan leider nur schwach
genutzt wird. Die zweigleisige Strecke, die für 160km/h ausgelegt ist, besteht
größtenteils aus Tunnel- und Brückenabschnitten.
Die neue Aktiengesellschaft
Trenitalia, ehemals Ferrovie dello Stato, betreibt auf allen Strecken der Region
einen regulären Linienverkehr.
Die
Strecken Triest-Cervignano-Latisana (-Venedig), Triest-Gorizia-Udine-Pordenone
(-Treviso-Venedig) und die ganz neue Udine-Tarvisio (-Arnoldstein) sind alle
zweigleisig und elektrifiziert.
Eingleisig sind die Strecken
Gemona-Pinzano-Sacile (oder "Pedemontana"), Cervignano-Palmanova-Udine, die
Verbindung Ronchi Sud-Ronchi Nord, Gorizia (-Vrtojba-Nova Gorica), die Umfahrung
von Udine und die Strecke Triest Campo Marzio-Rozzol-Opicina und ihre
Verlängerung Monrupino (-Kreplje -Nova Gorica) ("Transalpina").
Unter den für die Zukunft geplanten
Strecken befindet sich die neue Hochgeschwindigkeitslinie
Paris-Lyon-Turin-Mailand-Venedig-Trieste mit einer Verlängerung nach Osteuropa,
deren Abschnitt Monfalcone-Triest aufgrund der schwierigen topografischen
Gegebenheiten größtenteils als Tunnelstrecke ausgeführt werden muss.
Nicht vergessen werden dürfen auch die
verschiedenen Industriebahnanschlüsse, die von privaten Güterbahngesellschaften
betrieben werden, wie die Strecken Carnia-Tolmezzo, San Giorgio - Porto Nogaro,
die neue Strecke der Fincantieri und die Verbindung zum Hafen von Monfalcone,
sowie die Linie Triest-Aquilinia-Noghere.
Was die
Strecke Carnia-Tolmezzo angeht, so hat sich kürzlich in Udine ein Komitee
gebildet, das den touristischen Wert dieser Strecke einschätzen soll. Unter den
Förderern befindet sich auch die Abteilung der Freunde des Personentransportes
des Dopolavoro Ferroviario. |